Das Schloss finden

Heute wollte ich möglichst früh ankommen, aus verschiedenen Gründen.

Einmal viel Zeit zum Ausruhen haben, zudem war es bei der Unterkunft heute schon ab 15 Uhr möglich und die Etappe nicht so lang. Zudem, wenn ich schon mal in einem Schloss übernachte ...

Ich machte nur kurze Pausen - gemütlich war es wegen des Windes ohnehin nicht - und war tatsächlich so früh in Saint-Nazaire-d'Aude, dass ich mich schon freute darüber, heute den Handy-Akku nicht wechseln zu müssen unterwegs.

Booking.com hat die bequeme Funktion "Wegbeschreibung", die Google Maps öffnet und einem ans Ziel lotst. Oder auch woandershin, je nachdem, welche Info hinterlegt ist. Nun, das war die falsche Adresse. Weit und breit kein Schloss - und was noch sonderbarer war, keine Wegweiser dahin.

Ich suchte und suchte (siehe Track von heute: Olonzac - Saint-Nazaire-d'Aude) und letztendlich landete ich ausserhalb des Dorfes beim Arreal einer Deponie. Ha, was für ein Witz, das château d'eau war auch da in der Nähe, aber das konnte es wohl nicht sein.

Der Wind pfiff mir wiedermal schneller, als innerorts erlaubt ist, um die Ohren, die Sonne brannte, die Füsse taten langsam weh und die Zeit verrann. Täubelen auf offener Strasse nützt ja bekanntlich nichts, es war auch weit und breit niemand zu sehen, den ich hätte um Hilfe bitten können.

Also half alles nichts, den Akku wechseln und den gesunden Menschenverstand einschalten! Ja, sofort war klar, die Adresse stimmt nicht. Kleiner Schweissausbruch: Was, wenn das château in einem ganz anderen Dorf ist? Nochmals Glück gehabt, nur noch ein paar hundert Meter, dann hatte ich es geschafft.

Nun kann ich mich auf ein warmes Znachtessen freuen und mich von den Strapazen erholen. Den geheizten Pool und die Sprudelbadanlage konnte ich mangels Badehose nicht ausprobieren. Hätte ich doch nicht wieder auspacken sollen :)