Das Alphorn in den Ruinenmauern von Château Montségur

Dienstag, 27. Mai 2014

Kampflustig in Carcassonne

Richtung Carcassonne wollte ich möglichst der Aude folgen - das stellte sich zu Fuss aber als sehr kompliziert heraus.
Auf den ersten paar Kilometern bekam ich den Fluss gar nicht zu Gesicht und musste zwischendurch mal umkehren, weil auch mit Gewalt nichts zu machen war. Hätte mir besser ein Floss gebaut. Hier gehts zum Track: Limoux-Carcassonne
An den Tracks "kleben" übrigens jeweils Fotos, die ich genau (?!) an dem Ort aufgenommen habe. In der rechten Spalte sind alle Fotos vom letzten bis zum ersten sichtbar (scrollen) oder wenn man auf die "t"-Symbole beim Track klickt.

Etwas wehmütig war ich heute unterwegs. Es gab viele Bushäuschen, das sind ausgezeichnete Pausenplätze! In einen Bus zu steigen kam natürlich nicht im Traum in den Sinn :) Das erste Häuschen roch extrem frisch gestrichen und wirkte ziemlich stimmungsaufhellend.

Nach Piesse war dann auch vorübergehend Waffenstillstand im Kampf um die Strasse. Zwar meist geteert, aber selten musste ich sie mit Autos teilen. Und immer schön flach geradeaus. Flusswandern scheint nicht so mein Ding, vor allem, wenn der Fluss fast nie dabei ist. Anstatt dass ich ihr Rauschen neben mir hörte, röhrte vom anderen Ufer stets eine Hauptverkehrsachse.

Cavanac fand ich ganz schlimm: ein toter Ort, ein Villenfriedhof, jede eingemauert mit scharf gemachten Hund hinter dem Eingangstor. Fussgänger gehen da wohl selten durch, nur schnell weg da!

Die Strasse wurde dann nicht besser für die Schwächsten und kurz vor Carcassonne dachte ich, ich müsse aufgeben und ein Taxi rufen, weil ich vor lauter Schnellstrassen nicht mehr wusste, wohin. Meine Karte hatte genau dort den Falz mit einigen Ungereimtheiten. Aber dann plötzlich war der Ausweg da und ich näherte mich der Zitadellenstadt Schritt für Schritt durch ihr äusserst attraktives Naherholungsgebiet entlang der Aude (endlich!)

Nun sitze ich in meinem Studio (grösser als mein Spycher) und habe ein heisses Bad eingelassen. Was für eine Wohltat nach den 28 strapaziösen Strassenkilometern - und ach, aus dem Stubenfenster sehe ich die Zitadelle. (Und das alles für 39 Euro, manchmal verstehe ich die Welt nicht ganz, aber wahrscheinlich ist das eine Art Spätbucher-Rabatt).

Unglaublich, aber wahr!
Die Aussicht aus dem Fenster ...
Besser spät als nie:
Der Uferweg
Mohn so weit das Auge reicht
Traduction svp

4 Kommentare:

Pedro Pollino hat gesagt…

Das ist ein Smiley der sich über Deine Ankunft freut - nach 28! wohl nicht immer angenehmen Kilometern :-)

Monika hat gesagt…

man muss das Bild schon schaurig vergrössern um zu erkennen,
was Peter wohl verpasst hat. Die Worte sind okzitanisch und sagen: egal was war, schau vorwärts. Passt doch zum heutigen Abschiednehmen!
Monika

Susanne Wagner hat gesagt…

Ich habe euch ja schon berichtet, was für ein Energieverschleiss es ist, auf weiter Flur allein vor sich hinzutäubeln ;) und es erstaunt mich immer wieder, dass dann am Ende doch noch das kommt, was ich wollte, was mir dann aber schon lange schnurz ist (z.B. wenn ich ankommen will, noch kilometerweise romantischer Uferweg mit weidenden Eseln ...)

Susanne Wagner hat gesagt…

Hab mir schon gedacht, dass der Spruch passt und freue mich darüber! Danke für die Übersetzung.

Kommentar veröffentlichen