Heute Morgen wäre ich zu Hause angekommen ...
wenn da kein Bahnstreik in Frankreich dazwischengekommen wäre. Gestern Abend erreichte ich gerade noch Montpellier, bevor es nicht mehr weiterging.
Nachts um 10 war es hier immer noch schwül - dank booking.com hatte ich aber schnell einen Schlafplatz in Bahnhofsnähe besorgen können ... dachte ich zumindest. Als ich nach fünf Minuten Fussmarsch durch dunkle Strassen die Adresse erreichte, informierte mich der Concièrge, dass er leider im Moment meiner Buchung das letzte Zimmer (MEIN Zimmer) einem Wartenden an der Réception gegeben habe, ohne vorher den Stand bei booking.com zu prüfen.
Nun sei es aber sein Job, mir ein Zimmer zu organisieren, was gleich beim ersten Anruf klappte. Ein paar dunkle Strassen weiter und ich konnte mein Nachtquartier beziehen, sogar 20 Euro günstiger als gedacht. Ein Einzelzimmer, 10 m2, aber so clever gebaut und eingerichtet, dass alles da war, was man braucht und trotzdem auch das Gefühl von "Platz" bleibt.
Dreieckig! Ein Fenster zum Hof: weniger Hof als vielmehr Luftschacht. Das Fenster vis-à-vis war vielleicht 1,5 m Luftlinie entfernt - stand weit offen und von drinnen erschallte der Fussballmatch (äh, keine Ahnung welcher). Ich durfte die ganze Nacht hautnah am Leben der mysteriösen Menschen in meiner Nähe teilhaben. Da es sich um Nichtraucherzimmer handelte, war das Fenster zum Hof auch noch der Rauchabzug. Verstehe nun auch die Verbindung von Fenster zum Hof und Mordgelüsten.
Am Morgen waren die Temperaturen schnell wieder tropisch und der Erfrischungseffekt der Dusche nach einem kurzen Spaziergang durch das hübsche Montpellier schnell zunichtegemacht. Auf das Hotelfrühstück hatte ich wohlweislich verzichtet und mir ein nettes Café (dessen Gebräu auch den Namen verdient!) ausgesucht, wo ich nun die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges totschlage.
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