Das Alphorn in den Ruinenmauern von Château Montségur

Freitag, 6. Juni 2014

Der Nacktangler

Den Nacktangler wollte ich eigentlich unterschlagen.
Ein paar Kilometer vor Béziers näherte ich mich zwei unbemannt in die Erde gesteckten Angelruten und überlegte schon, was denn wohl geschehen würde, wenn da ein paar Fische anbeissen.

Auf gleicher Höhe sah ich - plötzlich - in den Uferbüschen einen Mann sitzen, entspannt und flächendeckend gebräunt, der mich freundlich grüsste. Die Begegnung ereignete sich auf den letzten hart erkämpften Kilometern des Tages, ich war zu dem Zeitpunkt schon etwas deliriös.

Zwei Tage später traf ich wieder auf ihn. Zwei Angelruten. Weit und breit niemand zu sehen - dann aus dem hohen Ufergras der Gruss. Er war vielleicht noch ein wenig sonnengebräunter als zwei Tage zuvor, aber es war definitiv derselbe Mann. (Oder sein Zwillingsbruder).

Über seine Fortbewegungsweise weiss ich nichts. Er hatte weder Boot, Fahrrad noch Bekleidung dabei. Wandert er nackig mit seinen zwei Angelruten dem Kanal entlang? Das würde doch ziemlich auffallen. Wenn ein Boot vollbepackt mit plapperden Touristen vorbeifährt, würde das Geschnatter glatt die Möwenrufe am Mittelmeer übertönen.

Naja, er war immer vor mir da, vielleicht habe ich ihn nur bei seiner Snackbeschaffung überholt? Und nein - ich habe kein Foto für euch. Kann nur sagen, er war wirklich milimetergenau sonnengebräunt. Kein Zentimeter seiner Hautoberfläche darf je die Sonne gesehen haben, wenn es nicht alle Oberflächen taten.
S(tr)andspaziergang

Fast alleine am Strand

Ferien für die Füsse

2 Kommentare:

Pedro Pollino hat gesagt…

Also liebe Freunde und Bekannten und Verwandten von Susanne: Falls ihr noch ein tolles Geschenk zu ihrem 40sten sucht: eine Google Glass würde ihr wohl Freude machen...

Susanne Wagner hat gesagt…

Liebe Freunde und Bekannte ... hört nicht auf den Pollino, der kennt mich gar nicht richtig ;)

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